Veränderungen

Es heisst, man soll seine Arbeit nicht nach Hause nehmen. Genau so wenig wie man sein Zuhause mit zur Arbeit nehmen sollte. Man sollte seine seine Turbulenzen da lassen wo sie hin gehören und nicht in die Gedankentasche, geschweige denn in die Herztasche stecken.

Bis anhin haben Lars und ich einigermaßen hinbekommen, Berufliches und Privates zu trennen. Alle Liebe, alle Küsse, allen Vortschritt sowie auch Ängste, Sorgen, Entscheidungen müssen in den jeweiligen Orten warten bis man sie herausholen und leben kann.

Aber alles was wir sind, alles was wir fühlen und sogar alles was denken bestimmt wie wir uns um andere kümmern, wie viel Herzblut wir in das was wir tun miteinfließen lassen.

Heute Morgen, an meinem Urlaubstag erreichte mich die Nachricht, dass unsere Assistentin, die eigentlich schon für Maman arbeitete und eigentlich schon in Rente ist, einen Schlaganfall erlitt.

Die Frau die schon meiner Grundschulzeit auf mich aupasste und mir bei den Hausaufgaben half, wenn ihre Arbeit es zuließ, wurde übernacht zu hilflos.

Sie wollte ihre Rente noch etwas aufbessern, sie wollte noch nützlich sein und zu Hause nicht "dahinvegetieren" wie sie es charmant umspielte, dass sie Familienversorgerin ist. Sie hatte kein einziges Mal den Mut verloren, Sie tennte ihr Zuhause und ihren Job voneinander.

Nur ab und zu erzählte sie wie schwer sie es hat. 

Lars und ich durften sie auf der Intensivstation besuchen. Sie erkannte uns, trotz dass der Anfall sie schwer gebeutelt hat. Wir haben ihr ein paar nützliche Sachen eingekauft. Ihrem Mann geht es seit Monaten nicht gut und wir haben ihr versprochen ihn zu ihr zu fahren.

Wie oft hat sie mir aus der Patsche geholfen, wenn ich nicht weiter wusste. Wie viel Geduld sie in uns Kinder investierte. 

Und wie sie mich aufgemuntert hatte, wenn ich wieder mal vor dem einen oder anderen Extemporal Angst hatte.

Oder wie sie mich vor dem einen oder anderen Liebeskummer tröstete. In irgendeinen Jungen aus der Schule war ich immer mal verliebt. Aber wie das meistens so ist, die Jungs schwärmten von älteren Mädchen und Jungs die jünger waren rannten mir nach. Aber oft verliebt man sich und denkt es ist die Liebe für die Ewigkeit, bis man merkt, dass das Universum einem immer eine andere Liebe ins Herz wirft.

Ich musste mit den Tränen kämpfen als ich ihre Hand nahm, aus der Leben entwichen ist. Ich drückte sie ganz fest und sie sah mich an. Dann merkte ich das Auge mit dem leeren Blick und die Wange ohne Gefühl und berührte sie.

"Mein Fuß, auch" stammelte sie kaum verständlich.

Ich nickte. Ich konnte ihr icht versprechen,, dass wir das hinbekommen, dass sie wieder gesund wird. Wenigstens hat das Kognitive nicht ausgesetzt. Das macht Hoffnung aber sie hat einen langen Genesungsweg vor sich.

Die Fürsorge für andere bleibt ein ewiges Rätsel. Sie aber wusste wie sie Lösungen für mich finden kann. Also muss ich versuchen für sie Lösungen zu finden. 

Wir haben ihrem Mann klar gemacht, dass wir ihr Gehalt erstmals weiter zahlhen werden. Vorerst müssen wir uns etwas aufteilen und jemanden aus dem Labor abziehen die oder der sich zu Anmeldung setzen könnte. 

Ansonsten müsen wir Arbeit mit nach Hause nehmen.

Manchmal macht es müde für alle da sein zu wollen. Sie war für alle da. Und nun werde ich mit ihr laufen. Vielleicht auch tanzen, wie sie oft getanzt hat, wenn sie ein schönes Lied im Radio gehört hat. Sie brauchte Musik ihn ihrem Alltag. 





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