Mode - sonst nichts

Bei Pá entdeckte ich gestern Nachmittag  ein Photo von mir und Fabian. Wir waren da mit der Schulklasse auf einem Ausflug. Ich stand in der vorderen Reihe, weil ich kleiner war als fast alle anderen, Nur zwei Mädchen hatten die gleiche Größe wie ich. Meine Strubbelhaare hatte ich zu einem Zopf geflochten der meine linke Schulter zierte. Das war in 2000, da war ich knapp 17 Jahre alt. Ich trug einen Jeansrock mit Knöpfen und eine karierte Hemdbluse. Das war damals sehr in vogue.  Und damals passte ich mich noch an. Den einen oder anderen Mist machte ich mit, um nicht aus der Reihe zu tanzen. An den Füßen trug ich klobige Sneaker. Schwarze Buffalo Plateau Sneaker waren damals der Hit. Es waren eher geschlossene Schule als Sneaker.  Meine Götter was für massive Klumpen für meine kleinen Füßchen....Größe 36 - 37 je nach Schuhschnitt. Immerhin sahen meine Füße richtig riesig darin aus. Wie ein Stiel in einem Apfel. Ich lächelte verschmitzt  und verträumt vor mich hin. Von wegen in die Kamera, sondern irgendwohin zu Seite. Was oder wen ich da anlächelte, weiß ich heute doch nicht mehr. Ich kann mich namentlich gar nicht mehr an alle Klassenkollegen erinnern. Einige von uns gingen auf die Oberstufe, andere wechselten sogar auf andere Schulen. Es war eine sehr schöne Zeit. Einige waren verliebt, ich "baute noch Schlösser und Burgen im Sand". Ja nein, ich hatte noch keine Augen und Sinne für Jungs. Und sie nicht für mich. Sie wollten ältere, körperlich reifere, weiblichere Mädels aus der Oberstufe. Ich war ihre Kumpelin, Freundin, Kameradin und keine Liebhaberin auf sexueller Art. Nur die gaben sich nicht mit ihnen ab und sahen sich nach Männern  die über 20 um.  

Maman schenkte mir die Buffalo's da ich sie unbedingt haben wollte."Damit kannst du gar nicht richtig gehen, die sind viel zu schwer für deine Füße." Sie warnte mich immer vor unmöglichem Schuhwerk die orthopädisch Einfluss nehmen könne. Hohe Absätze deformieren die Füße, verstellen die Wirbelsäule. Sie war für bequeme Schuhe mit weichen Sohlen. Man sollte damit rennen können, sich damit wie barfuß fühlen. Aber meine Ohren waren für alle Ratschläge von Erwachsenen taub. 

Tatsächlich hatte sie mit den Buffalo's Recht. Sie waren wirklich nicht bequem. Sie sahen aus wie schwarze Hufen. Und zu Kleidern passten sie gar nicht. Ich trug sie eine Weile noch zu Jeans, weil Maman meinte ich hätte sie mir so sehr gewünscht  und dann stellte ich sie in den Schuhschrank und trug sie nie wieder. 

Heute achte ich nicht auf die aktuellste Mode. Ich trage das was mir gefällt und was sich bequem anfühlt. Ich muss mich darin bewegen können, damit rennen können. Ich möchte mir keine Gedanken machen ob die Bluse zu unbestimmter Zeit an bestimmten Orten Einblicke gewährt. 

Es gab eine Zeit, da habe ich meine Haare geglättet, weil glattes Haar angesagt ist. Nur hilft das Glätten herzlich wenig wenn es regnet. Krauses Haar wird bei hoher Luftfeuchtigkeit noch strubbeliger. Heute sind meine Haare nicht mehr ganz so strubbelig und mit ein paar richtigen Griffe habe ich sie gebändigt ohne sie gerade zupfen zu müssen. 

Mode ist sehr individuell. Und sie ist Handarbeit. Alles andere ist Verkleidung.

Gestickte Blusen und Kleider und Spitze ist wieder in, ich liebe sie. 

Oma hatte selbstgestrickte Balerinas. Regelmäßig strickte sie sich welche und brachte sie zum Schuster um sie besohlen zu lassen. Als Kind bin immer wieder reingeschlüpft. 

Die sind heute fast ein Muss. Nur ich kann sie nicht stricken. 






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