Cycle: Briefe an die Liebe 1





Guten Abend!

Ich wollte dir zu sagen, dass ... Eigentlich will ich dir gar nichts sagen.
Ich möchte schweigen. Ich möchte, dass wir beide schweigen und unserem Schweigen zuhören. Lass dies unsere gemeinsamen Momente in dieser der Nacht sein. Die einzigen ... Ein paar Momente, in denen wir nichts sagen und doch zuhören.
Aber es ist Nacht und nur du kannst mich hören, auch wenn ich schweige. Nur du kannst mich verstehen, auch dann wenn ich schweige.

Es ist spät und ich fühle mich leichter ums Herz, wenn ich mit dir - in Gedanken versteht sich - spreche oder hier alles aufschreibe. So verliere mich nicht in den Gedanken die um mich herum kreisen wie ein Bienenschwarm um den Bienenstock.
Es ist still um mich herum ... Ja, ich werde noch lesen, nachdem ich hier mein Journal geschlossen habe.

Aber ja, ich trage meine Laster wie jeder andere Mensch ebenso seine Laster trägt.

Was für eine schöne Nacht, meine Liebe! Und wie viele Träume habe ich mit dir verwoben ... Ich denke an die ungeträumten und an die ich vergessen habe zu träumen. Was wäre aus ihnen geworden, hatte ich sie alle geträumt.....
Wäre mein Leben anders verlaufen? Ich denke an meine Fehler dich ich gemacht habe. An die absichtlichen. Nicht an die unbewussten und nicht an die eingeschlichenen, als ich meinem Herzen nicht folgte, weil der Alltag meine Rationalität herausforderte. Nur an die Absichtlichen.

Du kannst manchmal verdammt schmerzhaft sein, egoistisch und eifersüchtig. Und manchmal bist du unerträglich. Nachts bist du manchmal schwerer zu ertragen, als tagsüber im Alltag.
Ich höre nicht auf dich und zu wehrst dich in dem du mich mit Herzrasen bescherst weil meine Gedanken durchwirbelst. Du suchst und wühlst und hinterfragst. Du bist geizig. Du lässt dich nicht verschenken. Und wenn dann nur portionsweise unter Vorbehalt. Bedingungslos gibst du nicht viel ab. Unkonditionierte Liebe teilt man nicht, sagst du.

Aber ja, du hast ja zu oft recht. Unkonditioniert wird man verletzlich, verliert man sich.
Aber Liebe, ist nicht gerade das was mich ausmacht? Unkonditioniert zu lieben?
Wäre man nicht nur auf dem Sprung zu gehen, so als würde man irgendwo zu Gast sein und irgendwann würde man vom Stuhl aufstehen und aufbrechen und nach Hause gehen?

Ich trinke einen Tee in der Stille der Nacht. Ich schreibe und du liest mich immer. Du diktierst mir was ich von nun an schreiben darf und was nicht.
Würde ich rauchen würde ich sagen, ich zünde die letzte Zigarette an und teile sie mit dir. Aber ich rauche nicht. Ich würde sogar ein Glas Wein mit dir trinken, aber ich trinke gar keinen Wein. Ich halte nichts von Ausnahmen, also mache ich keinerlei davon.

"Na dann trinke einen Tee, oder einen heißen Kakao." flüsterst hörbar nur für mich. Aber ja, Kakao werde ich auf dein Wohl trinken. Ich liebe heiße Schokolade mit Milchschaum oder Sahnehäubchen. Ich liebe Zugaben. Du weißt dass ich immer etwas mehr von dir abgebe, wenn ich liebe.

Ich muss dir etwas aufschreiben:
Ich brauchte einen fairen Anteil, für die Schmerzen die man mir zufügte, während ich dich einmal verschenkte.

Also nahm ich einen Teil von dir verschenkte ihn ganz an jemanden.
"Mach das ja nicht!"schriest du mich an und zogst an meinen Herzwänden. Ich überredete dich zu diesem fiesen Spiel.
Also teilte ich mit ihm meine Lügen und ließ mir meine Wahrheiten. Schmerzhaft, aber sie zu gehören mir. Die Lügen hatten einen Hauch von Süße, der es dir leichter machte, dich Stück für Stück zu verschenken.

Sie verließen mich bei Sonnenaufgang und kamen bei Sonnenuntergang. Weil ich Sonnenuntergänge liebe, hätte ich sie weglassen müssen. Sie nicht einmal in mein Herz lassen dürfen. Die verdammten Lügen.
Die Wahrheiten sind manchmal bitter. Und die Bitterkeit wollte ich mit dir nicht teilen.

Was hätte ich teilen sollen?
Dass ich ihn nicht lieben darf, dass es nie mehr zwischen uns werden darf als ein Spiel - eine Rache an jemanden der sich mit mir ein Spiel erlaubte? Hätte ich das sagen müssen? Aber ja.
Ich wollte kein Gesicht haben, ich wollte ihn nicht lieben, ich wollte ihn niemals vermissen. Ich wollte nicht dass aus dem verlogenen Spiel Liebe wird. Du hast dich ihm hingegeben Liebe.
Ich wollte es urplötzlich gar nicht mehr. Und es wurde alles. Liebe, Enttäuschung, Schmerz......
Aus einer Lüge wurde Liebe - ich hasse mich dafür. Für das Unsinnige und Verlogene. Für das Spiel, bei dem du mitgespielt hast.
Und es war nicht genug.
Du lachtest bedingungslos jemand anderen an. Aber bei dem wurdest du ernst.
Meinen besten Freund hast du angelacht. Jahrelang waren wir gute Kollegen und gute Freunde. Dann setztest mir deine Romanze ins Herz. "Wenn aus Freundschaft Liebe wird."
Und plötzlich hast dich in ihm verbreitet und ihn in mir.

Liebe ist......ich liebe also bin ich......

Und ich wehrte mich nicht gegen dich und deinem Zauber.
Du führtest uns durch alle schweren Tage, durch Trauer und Alltag, durch Schwierigkeiten.

Mit unsichtbaren Händen nahmst uns an der Hand, legtest meine in seine, oder meine auf seine.
Und wie einen Mantel hast du dich um uns gelegt und botest uns deinen Schutz an. Wie ein Flügel der sich beschützend um die Kücken legt.
Ich liebe deine Flügel, weißt du das?
Und ich liebe diesen Menschen den du für mich ausgesucht hast.

Ich schreibe Liebesgedichte nicht für dich, nicht für ihn, sondern für mich.

So meine Liebe, jetzt verabschiede ich mich zum Schlafen und du wachst über mich, weil du meine Gefährtin bist.

Ich teile dich immer noch nicht unkonditioniert......so bin ich.....Morgen teile ich dich als Sahnebonbon .... und man wird sich wundern...

"Wieso so stürmisch heute?" wird man mich bestimmt fragen. Und schon ziehe ich mich zurück, samt dir.

Gute Nacht dir

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