
Für Schlaflose ist die Wolfsstunde eine quälende Zeit. Das Fühlen und die Emotionen sind am intensivesten, die Gedanken tiefgründiger. Ich erlebe die Wolfsstunde eher selten, aber wenn der Wolf nach mir schnappt, dann schnappt er heftig zu. Ich habe keine guten Gedanken, meine Emotionen lösen Herzrasen aus und ich habe keine Worte und keine Farben, um dieses - ich nenne es Angst - Gefühl zu beschreiben.
Meistens verscheucht der Handywecker den Wolf, oder ich stehe auf. Der Schatten den der Wolf hinterlässt hüllt mich noch ein paar Minuten ein. Espresso verscheucht den Wolf. Nach dem ersten, wirft er noch etwas Schatten, aber beim zweiten Espresso rennt er weg. Und wenn alle noch im Tiefschlaf oder in den Träumen liegen, habe ich meine kreative Wolfsstunde.
Meistens schreibe ich und höre dazu Radio. Tout est poésie. Draußen auf der Fensterbank ruht eine Amsel vom ersten Morgenflug aus. Und wenn ich traurig bin fängt sie an zu singen. Leicht und berauschend wie dein Morgenlachen. Sie sitzt da, als würde sie ihre Flügel ablegen und mich beschwören: "Streife das Kleid der Melancholie ab und singe mit mir."
Nous avions tout aimé, tout aimé l’un de l’autre. Je te cherche et t’attends, je suis les battements de nos cœurs qui s’appellent répétant en échos comme en morse des mots.
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