Cycle: Briefe an die Liebe 3


Heute schreibe ich kein Gedicht, heute schreibe ich keine Metaphern. Heute schreibe ich ein paar Gedanken auf, die mich manchmal keinen Schlaf finden lassen.

Beginnend mit dem Moment der Geburt und bis man sich in den Armen der Natur(oder Gottes)  zu Staub verwandelt, ist das einzige wirkliche Ziel des Menschen - das Bauen.
Einige bauen Straßen, andere Mauern, aber die meisten leben um Träume zu verwirklichen
Hoffen auf ein besseres Morgen als heute. Zusammen bauen wir Leben, und was ist Leben, wenn nicht eine Reihe von Steinen, die wir geduldig, ungeduldig, mit Tränen und Lächeln, immer auf den Punkt gebracht haben wollen. 
Ich sagte vorhin, dass wir alle irgendwie bauen. Aber um bauen zu können, müssen wir einen Weg wählen. Und ja, der Weg ist nicht immer der richtige, oder wenn wir uns dessen bewusst werden, verändern wir ihn, bebauen ihm. Ob die Veränderungen besser oder schlechter sind, bleibt irgendwie Gefühlssache.
Ich kann nicht einmal logisch erklären, wieso ich an dieses alte Haus anbaue? 
Oder war es der Garten hinter dem Haus der mich mit seiner Wildnis nicht mehr fasziniert? Oder um mehr Raum für mich zu haben?
Oft irre ich mich und mache Fehler. Fahrlässige Fehler. Ich habe keine Antworten.
Ich habe Ängste, Urängste und ich zögere und habe berechtigte und auch unberechtigte Zweifel.

Nun, gut: ich baue an. Ich versuche aus dieser Wildnis einen Garten zu gestalten, mit Wegen auf denen man den Garten durchqueren kann.
"Das Alphabet beginnt bei  A wie Alpha und endet bei Z wie Zukunft. Das ist das ganze Alphabet und das solltest du können", sagte Mama immer.
Und ich wandere langsam durch das Alphabet. 

Ich habe deinen Weg gewählt, Liebe. Ohne Vorurteile. Ich fragte ihn nicht, wer er ist, was er getan hat bevor wir uns ineinander verliebten, oder was hat. Von dem Moment an, als wir uns trafen, war es nur wichtig, wie er ist und ob er bereit ist, seine Schultern an die Wand zu lehnen, wenn die Wand des Hauses wackelt, so dass sie stehen bleibt. Es ist nicht einfach, aber nicht unmöglich, weil er nicht alleine bist. Ich lehne mich ebenso an die Wand und helfe ihm mit all meinen Kräften sie zu halten.

Ich denke nicht an Gestern, den das Gestern liegt schon in der Vergangenheit. Und heute muss ich bauen, muss Wege ebnen und Steine legen. Ich fühle, dass du bei mir bist, auch wenn ich dich nicht immer fühle. Nicht nur körperlich sondern mit dem Herzen fühle ich dich immer bei mir.  Und trotz widrigen Wetters, lege ich Steine, ebne den Weg und lege Stein an Stein. 
Manchmal wenn er Zeit hat, hilft er mit und wir kämpfen spielerisch um einen Stein, oder wer schneller ist. Und wir sind mit Herz dabei. Und du bist dabei Liebe.

Doch es gibt Nächte und ich träume davon, dass wenn ich aufwache das Haus und Garten nur ein Trümmerhaufen ... Ich suche dich und suche ihn, aber ich kann dich nicht finden und ihn ebenso nicht. Ich sammle alles was noch wichtig ist, sammle und sammle  und schreie ins Nirgendwo. Der verzweifelte Schrei hat die Form eines tauben Echos wie ein Bumerang, nur um zurückzukommen und zurückzuschlagen. Mit Tränen kann ich nichts aufbauen und meine Arme sind zu weich. Das hatten wir schon einmal. Ich bin mitten in der Vergangenheit der Vergangenheit gefangen, indem ich heute ein unmögliches, unvollkommenes Leben führe.
Dann wache ich auf  und du bist bei mir und er ist bei mir Er hält mich fest. Und du hältst uns beide fest. 
Ich liebe, und all meine Liebe ist auf einen Haufen Samen konzentriert, den ich für dich und für ihn säen möchte. Dann denke ich, was ist wenn....ich nicht einmal einen Schatten mehr habe, dem ich nachlaufen könnte, in der Hoffnung, dass ich hinter meiner Dunkelheit sein Lächeln finde.

Die Gegenwart zeigt mich lebendig in Kraft, aber ich fühle mich manchmal von dem Herzen gefangen, von dem ich gehen möchte. Ich fühle mich etwas gejagt von dem Pech, den richtigen Weg zu finden, oder vielleicht bin ich auf dem richtigen Weg und ich werde gut voranzukommen. Ich werde die Antwort bald finden ...bis zum Z gehen können.

0 commentaires:

Enregistrer un commentaire