Cycle: Briefe an die Liebe VIII

Du und ich, zwei parallele Wege und dazwischen ein Gefühlswasser, das manchmal ein Wasserfall, ein Rinnsal, ein rasender Strom mit Strommschnellen oder ein ruhiger sanfter Fluss war.

Wir gingen lange oder kurze Lebensstrecken miteinander, nebeneinander, oder jeder für sich allein, fühlten unsere Herzen im gleichen obsessiven Rhythmus schlagen.

Ich lächelte dich an und deine Finger spielten mit meinen Haaren und unsere Lippen fanden sich zum Kuss, wurden zu einem Kuss. Ich schwebte glücklich durch die Tage.

Auf deinem Weg bautest du Schlösser aus Sand für mich. Und es taten sich Wege auf  für dich, für mich. 

Kreuzungen verlangten Entscheidungen. Herzentscheidungen. Wir standen nebeneinander du und ich, gemeinsam und jeder für sich. Ich konnte noch deinen Duft  nach Erde und Frühling ahnen, aber weder du noch ich fanden Worte.

Ich schlug einen Weg ein, du einen anderen und jeder ging für sich allein. Es gab kein Zurück, weder für dich noch für mich, noch für unsere Erinnerungen.

Manchmal wenn die Traurigkeit mich umarmt möchte ich dich und mich und den Gefühlsfluss dazwischen denken, aber ich finde unsere Parallelen und den Fluss dazwischen nicht mehr.

©Émilia

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