Nur Freunde

 Wir waren zusammen in der Oberstufe im Lycée, saßen nebeneinander und waren immer noch "nur" Freunde. Wir hegten keine amoureuse Liebe, keine erotische Liebe, sondern eher eine freundschaftliche Liebe füreinander. Es gibt mindestens ein "Warum" in unserem Leben für das wir keine einzige Antwort finden. Keine annähernd passende.

Weder die Schulkollegen, noch unsere Clique und weder unsere besten Freunde glaubten uns, dass wir nur Freunde sind. Dafür waren wir uns zu sehr vertraut. 

Mit der Zeit bildeten sie einen unsichtbaren aber für uns beide fühlbaren Kreis um uns herum. Kein Junge verliebte sich in mich, weil alle dachten ich wäre vergeben. Kein Mädchen wollte mit ihm gehen, weil sie mich an seiner Seite meinte.

Wenn sich jemand in mich verliebte, verlangte er dass ich mich für ihn entscheide und die Freundschaft zu meinem Jugendfreund abbreche. Ich wäre mit dem Herzen und mit meinen Gedanken nicht richtig bei ihm, sondern eher bei meinem "Nur"Freund.

Eines Tages verliebte sich meinen "Nur"freund in ein Mädchen und stellte sie mir vor. Sie glaubte uns, dass wir "nur" Freunde sind. Doch mit der Zeit entliebte sie sich wieder von ihm, da er angeblich "nur" mich in seinen Gedanken hätte.

Eine Schulkollegin organiesierte eine Geburtstagsparty zu ihrem 19. Geburtstag und da wir mit ihr gut befreunden waren, lud uns beide ein. 

"Immer noch "nur"Freunde fragte man uns im Laufe des Abends und wir bejahten Einige lachten, andere meinten es kann keine "nur" Freundschaft zwischen Mann und Frau geben. Einer verliebt sich immer. Dann begannen sie in der Clique zu wetten, wer den ersten Schritt machen  und den "nur"Freundschaft" Status anfechten würde.

Wir verließen gemeinsam genervt und enttäuscht die Party.

Da er in der Nähe wohnte, lud er mich zu sich ein, noch ein bisschen zu quatschten, Musik zu hören. Da ich erst um Mitternacht zu Hause sein musste, nahm ich an.

Er machte uns Pfefferminztee mit Zitrone, holte Käse. und Wurstaufschnitt aus dem Kühlschrank und wir redeten über den Abend und über vieles andere, wie wir schon immer redeten.

"Und wir beide haben keine Chance mehr zu werden? fragte er leise, als wäre er selbt erschrocken über seine Worte.

"Wir beide? Was denn mehr?" fragte ich erstaunt. Da wir über alles Mögliche redeten und soar über Liebe und Sex schon redeten, nahm ich ihn nicht so wortgenau. Kein einziges Mal habe ich daran gedacht, was wäre wenn..... Da er sehr gut mit meinen Brüdern befreundet war und er sich mehr bei uns als Zu Hause aufhielt und oftmals sogar da schlief, fühlte ich als hätte ich nich einen Bruder dazu bekommen.

"Du meinst wir sollten versuchen uns ineinander zu verlieben, da uns eh niemand will, weil alle glauben wir wären ein Paar?" Wie naiv von mir zu glauben man würde sich Hals über Kopf und Herz über Kopf in jemanden auf den ersten Blick verlieben. Ich glaubte tatsächlich, dass Liebe so passiert. Man lernt jemanden kennen, der dich die Welt mit seinen Augen sehen lässt und schon ist es Liebe.

Ich sah ihn erstaunt an. Er sah mich an so gut er mich ansehen konnte. Seine Augen fixierten mich nicht.

Er legte seinen Arm um meine Schultern und er küsste mich sanft und zärtlich. Ich saß da, starrte ihn an und dann umarmte ich ihn stürmisch und unbeholfen und küsste ihn heftig. Wir küssten uns immer wieder bis wir die große Wanduhr Mitternacht schlagen hörten.

"Oh, ich muss los! Das gibt Ärger. Ich komme zu spät nach Hause." flüsterte ich zwischen zwei Küssen.

"Die sagen bestimmt nichts. Ich bin ja bei dir." flüsterte er noch leicht mitgenommen.

Beide konnten wir es nicht fassen, dass wir versuchten mehr als "Nur" Freunde zu sein.






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