Die Zeit

 Wie jeder Mensch, möchte auch ich manchmal die Zeit anhalten wollen. Wenn ich könnte würde ich sie manchmal auch zurückdrehen oder sogar zuj einem bestimmten Augenblick vorantreiben.

Nun ja, man weiß, dass man die Zeit weder zurückdrehen noch vorantreiben, noch anhalten kann. Sie geht im gleichen kontinuierlichen, konstanten Tempo weiter.

Die Vergangenheit bringt die Gegenwart, die Gegenwart bringt die Zukunft. Manchmal mache ich emotional und gedanklich eine Zeitreise, weil noch Fragen habe und nach Antworten suche, weil ich jemanden vermisse, oder weil ich mich ab und an an jemanden oder etwas erinnere.
Es heißt nicht, dass ich mich noch nicht von jemandem oder etwas emotional gelöst habe. das Herz löst sich irgendwann ohne unser Zutun. Erst schmerzt das Loslassen, dann kann man darüber sprechen ohne dass es schmerzt, ohne ein Vermissen und irgendwann erinnert man sich kurz an irgendwelche Augenblicke und geht weiter.

Wenn man sich an die Vergangenheit klammert, blendet man die Gegenwart aus und man lebt nicht, sondern vegetiert nur dahin.

Von allein stellt sich das Gleichgewicht zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht ein.

Ich habe es ein paar mal erlebt, wenn Menschen gegangen sind, stand urplötzlich die Welt still. Die Zeit hielt nicht nur die Zeiger der Uhr, sondern auch die Welt hörte auf sich zu drehen.

Wenn die Welt still steht, fühlt man wie ein Teil von unserem Herzen mitgeht. So fühlt es sich immer bei mir an. Ich bin nicht vorbereitet auf das was kommen könnte. 
Man kann sich nicht darauf vorbereiten. Es gibt keine Hausaufgaben dafür. Das Unglück wartet nicht. Mag sein, dass das eine oder andere Unwetter Zeichen dafür sind, dass ein Sturm kommt. Aber nichts kann man aufhalten und nichts kann man ausweichen.

Und wenn die Welt sich dann weiter dreht, bekommen wir unser Herzteil vernarbt zurück. Heilen müssen wir es selbst. Das ist die Aufgabe der Zeit an uns.

Das Glück aber auch nicht.

Auch wenn es heißt man sollte das Glück wie einen Garten pflegen. Mit Hingabe, mit Absicht und vor allem mit der Bereitschaft, ihn von selbst wachsen zu lassen. Aber Glück ist manchmal teuer, weil es von uns verlangt alles liegen und stehen lassen, alles zurück zu lassen, wenn man ihm folgen will. Wir fühlen wir uns so lebendig ... sind zu allem bereit und dann setzt die Vernunft ein, blitzen die Gedanken und Zweifel auf. Und wir lassen dem Glück keine Chance zu wachsen.

Ich bin kein Kind der Vergangenheit, das von einer besseren Zukunft träumt. Ich will jetzt in dieser Gegenwart etwas ändern. Etwas was in der Vergangenheit liegt, kann in der Gegenwart nicht geändert werden. Und in der Zukunft kann man es nur anders machen. 
What's done is done. What's gone is gone. One of life's lessons is always moving on. It’s okay to look back to see how far you’ve come but keep moving forward.(gelesen in "The light in the heart" - Roy T. Benett)

Der Mangel der Zeit ist, ihre vom Menschen wahrgenommene Relativitätstheorie. Menschen können Sekunden wie Minuten, oder Stunden wie Minuten verbringen. Ich kann die Sekunden verfluchen, die alles verändern, oder ich kann die Tage betrachten, an denen nichts Besonderes passiert. Ich kann ein Leben lang auf einen einzigen Moment warten oder ich kann in einem einzigen Moment mein Leben ganz verändern.

Aber die Zeit ... die Zeit ignoriert die Menschen. Die Zeit wartet nicht. Die Zeit freut sich nicht und bereut es nicht. Die Zeit schweigt. Die Zeit beurteilt oder bestraft nicht. Die Zeit vergeht einfach unaufhaltsam augenblickseise, sekundenweise......



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